Dienstag, 21. Oktober 2008
Wüstenstrom reagiert auf Gerichtsurteil
Nach dem nun endgültig rechtskräftigen Urteil des Landgerichts Frankfurt am Main darf die Exgay-Organisation Wüstenstrom auch weiterhin ungestraft als "Homo-Umpoler" bezeichnet werden. Eine Berufung auf dieses Urteil zog Wüstenstrom zuletzt zurück. Mit peinlicher Konsequenz: dieses Selbsteingeständnis bietet sämtlichen Kritikern nun eine Bestätigung der Vorwürfe, denen sich Wüstenstrom seit Jahren konfrontiert sieht. Der Sprecher von Wüstenstrom, Stefan Schmidt, gab nun eine wütende Presseerklärung heraus. Er werde auch in Zukunft nicht vor Klagen zurückschrecken, wenn gegen Wüstenstrom in diffamierender Weise berichtet werden würde. Wüstenstrom betreibe keine Umpolung sondern helfe "den homosexuellen Menschen, die unter seelischen Konflikten leiden und einen Ausweg aus ihrer inneren Zerrissenheit suchen". Menschen würden dabei nicht manipuliert. Die Klagefreudigkeit Wüstenstroms gegen unliebsame Kritiker ist schon seit einiger Zeit auffällig geworden.
Samstag, 18. Oktober 2008
Wüstenstrom akzeptiert Bezeichnung "Umpoler"
Die Exgay-Organisation Wüstenstrom aus Tamm (Bad.-Württ.) zog gestern die Berufung auf ein verkündetes Gerichtsurteil zurück, wie heute bekannt wird. Sie sahen sich von einem freien Redakteur in verschiedenen Artikeln als "fundamentalistische Umpoler" verunglimpft und zerrten diesen Redakteur vor Gericht - und unterlagen prompt. Das Gericht entschied damals zugunsten des Angeklagten, dass Wüstenstrom als "Umpoler"-Organisation auftrete und so auch verstanden werde. Wüstenstrom legte Berufung ein, besann sich aber offenbar und zog diese nun zurück. Damit akzeptiert Wüstenstrom den Begriff "Homo-Umpoler" für sich nun offiziell. Wüstenstrom selbst sieht sich ungerecht behandelt und ruft zu Leserbriefaktionen auf.
Montag, 13. Oktober 2008
Jubiläum: 10jähriges Gedenken an grausamen Mord

Der Mord an Matthew Shepard löste auf der ganzen Welt Entsetzen aus. Beide Täter wurden zu jeweils 2x lebenslänglicher Haft verurteilt - und rechtfertigen heute ihre Tat durch ihr Bibelverständnis ("sie sollen des Todes sterben", 3. Mose 20, 13). Damit sind sie in guter Gesellschaft, viele evangelikale oder fundamentalistische Christen sehen für Homosexuelle den Hass Gottes, egal wie der Homosexuelle lebt. So skandierten noch während der Beerdigung fundamentalistische christliche Menschenhasser Parolen wie "Gott hasst Homos!", "Keine Tränen für Schwule!" oder "Matt Shepard verrottet in der Hölle!" Deshalb erschrickt es auch so sehr, wenn man rückblickt und feststellt, dass sich in den letzten 10 Jahren nur sehr wenig zum positiven verändert hat. Wenn Menschenhass tödliche Grausamkeiten rechtfertigt bescheinigt das für den Täter absolut keine Gottesnähe. Auch heute nicht.
Filmtipps:
"Die Matthew Shepard Story" (2002), "The Laramie Project" (2002)
(Die Matthew Shepard Story auf amazon)
Sonntag, 12. Oktober 2008
Vonholdt für katholische Presse

Kommentiert: "TheGayDissenter: Mit Christl Vonholdt unter der Dusche"
Freitag, 10. Oktober 2008
Undercover im Umpolungscamp

In Deutschland kümmern sich Organisationen wie Living Waters und Wüstenstrom um die angestrebte Veränderung von leidenden Homosexuellen.
Artikel: "Times: The camp that 'cures' homosexuality (engl.)"
Bericht: "Exgaywatch: The Times investigates the Exgay-Movement (engl.)"
Donnerstag, 9. Oktober 2008
Streit um Gleichstellung
Beim Streit um die Gleichstellung homosexueller Partnerschaften mit der Ehe kritisiert Hartmut Steeb von der evangelischen Allianz die "nicht zukunftstaugliche Lebensweise" dieser Partnerschaften, da Deutschland offensichtlich "mehr Kinder brauche". Rolf Trauernicht, Sprecher des Weißen Kreuz argumentiert, dass "psychologische Erkenntnisse und gesellschaftliche Überlegungen" gegen eine Gleichstellung sprächen, und belegt das mit der Studie, die Homosexuellen im Schnitt ein kürzeres Leben bescheinigt als Heterosexuellen. Wolf Bruske, Pastor einer Baptistengemeinde aus Friedrichshafen, setzt sich in einem mutigen Schreiben für die gleichberechtigte Behandlung homosexueller Partnerschaften ein. Er glaubt, dass homosexuelle Partnerschaften nicht im Widerspruch zur Bibel stünden und widerspricht kühn den Aussagen der EAD und des Weißen Kreuzes, indem er für konsequente Gleichberechtigung jeglicher verantwortungsvollen Partnerschaften plädiert, völlig unabhängig davon, wie sehr oder wie wenig zeugungsfähig sie auch seien.
Mittwoch, 8. Oktober 2008
Kinofilm über Stuttgarter Freikirche

Update: Der SWR strahlt den Film am Montag, 13.10. um 23.15 Uhr in seinem TV-Programm aus.
Freitag, 3. Oktober 2008
Forenprügel

Mittwoch, 1. Oktober 2008
Kritik an christlichem Fundamentalismus
Christliche Freiheit bestehe darin, eben nicht verleugnet und eingeschränkt zu werden. Meint zumindest der Leiter der Evangelischen Zentralstelle für Weltanschauungsfragen, Reinhard Hempelmann. "Fundamentalistische Gruppierungen wollen Eindeutigkeit schaffen", kritisiert Hempelmann. Sie beriefen sich auf göttliche Gesetze und beanspruchten unbedingte Autorität. Menschen werden so unter Druck gesetzt, wie z.B. in charismatischen fundamentalistischen Gemeinden, wo die Kritik am Pastor schon von vornherein als Kritik am Wirken des göttlichen Geistes gesehen wird. Wenn Stilfragen - wie z.B. das Tragen eines Kopftuchs - zu Grundsatzfragen erhoben werden, widerspräche das der Freiheit, die Jesus Christus schon im Umgang mit den Schriften der heiligen Väter vorgelebt habe. Wenn selbstbewusste Fragen an Führungsauthoritäten in der Gemeinde als Angriff gewertet würden, empfiehlt Hempelmann den Gemeindewechsel. In Bezug auf Seelsorge in der Gemeinde sagt Hempelmann: "Niemand darf in der Seelsorge anderen Menschen Lebensentscheidungen abnehmen, deren Folgen er nicht selbst zu tragen hat."
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