Vor 10 Jahren in Laramie/Wyoming, USA: Der 21jährige schwule Student Matthew Shepard steigt in das Auto zweier Gleichaltriger, die sich als schwule Freunde ausgeben. Sie fahren mit ihm an einen einsamen Ort und sagen ihm "wir sind nicht schwul - und du bist Opfer eines Überfalls!" Mit einem Revolver schlagen sie ihm 18 mal den Schädel ein, rauben ihn aus und zerren ihn an einen Zaun. 18 Stunden später wird er dort mit ausgestreckten Armen am Koppelzaun fixiert gefunden - noch atmend, blut- und tränenüberströmt. Er kommt nicht mehr zu Bewusstsein, fünf Tage später ist er tot. Das ist nur einer von 26 Hassmorden im gleichen Jahr in den USA.
Der Mord an Matthew Shepard löste auf der ganzen Welt Entsetzen aus. Beide Täter wurden zu jeweils 2x lebenslänglicher Haft verurteilt - und rechtfertigen heute ihre Tat durch ihr Bibelverständnis ("sie sollen des Todes sterben", 3. Mose 20, 13). Damit sind sie in guter Gesellschaft, viele evangelikale oder fundamentalistische Christen sehen für Homosexuelle den Hass Gottes, egal wie der Homosexuelle lebt. So skandierten noch während der Beerdigung fundamentalistische christliche Menschenhasser Parolen wie "Gott hasst Homos!", "Keine Tränen für Schwule!" oder "Matt Shepard verrottet in der Hölle!" Deshalb erschrickt es auch so sehr, wenn man rückblickt und feststellt, dass sich in den letzten 10 Jahren nur sehr wenig zum positiven verändert hat. Wenn Menschenhass tödliche Grausamkeiten rechtfertigt bescheinigt das für den Täter absolut keine Gottesnähe. Auch heute nicht.
Filmtipps:
"Die Matthew Shepard Story" (2002), "The Laramie Project" (2002)
(Die Matthew Shepard Story auf amazon)
Montag, 13. Oktober 2008
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