Mittwoch, 1. Oktober 2008

Kritik an christlichem Fundamentalismus

Christliche Freiheit bestehe darin, eben nicht verleugnet und eingeschränkt zu werden. Meint zumindest der Leiter der Evangelischen Zentralstelle für Weltanschauungsfragen, Reinhard Hempelmann. "Fundamentalistische Gruppierungen wollen Eindeutigkeit schaffen", kritisiert Hempelmann. Sie beriefen sich auf göttliche Gesetze und beanspruchten unbedingte Autorität. Menschen werden so unter Druck gesetzt, wie z.B. in charismatischen fundamentalistischen Gemeinden, wo die Kritik am Pastor schon von vornherein als Kritik am Wirken des göttlichen Geistes gesehen wird. Wenn Stilfragen - wie z.B. das Tragen eines Kopftuchs - zu Grundsatzfragen erhoben werden, widerspräche das der Freiheit, die Jesus Christus schon im Umgang mit den Schriften der heiligen Väter vorgelebt habe. Wenn selbstbewusste Fragen an Führungsauthoritäten in der Gemeinde als Angriff gewertet würden, empfiehlt Hempelmann den Gemeindewechsel. In Bezug auf Seelsorge in der Gemeinde sagt Hempelmann: "Niemand darf in der Seelsorge anderen Menschen Lebensentscheidungen abnehmen, deren Folgen er nicht selbst zu tragen hat."

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