Dienstag, 19. August 2008

Ein Gräuel vor dem Herrn?

Der Chefarzt der Psychotherapeutischen Klinik Hohemark in Oberursel und Mitherausgeber der Zeitschrift Psychotherapie und Seelsorge, Dr. Martin Grabe, meldet sich nun in der neuesten Ausgabe selbst zum Thema Christsein und Homosexualität zu Wort. Und als erfahrener Psychiater überrascht er mit so manchen Aussagen. Denn in seiner Abhandlung geht er ungewohnt kritisch mit christlichen Gemeinden um. Dabei möchte er nicht nur Verständnis für Homosexuelle schaffen, sondern versucht auch auf psychologischer Ebene die Wünsche und Sehnsüchte von Homosexuellen zu rechtfertigen. Das dürfte vielen Christen sauer aufstoßen. Grabe belässt es aber nicht dabei, sondern schreibt etwas beinahe unfassbares:
Manchen Menschen hat er [Gott] offensichtlich ihr homosexuelles Empfinden als Gabe und Aufgabe mit auf ihren Lebensweg gegeben.

Diese mutige Aussage verdient Respekt. Natürlich lässt Dr. Grabe aber auch eine Hintertür offen, damit sich christliche Gruppen wie Wüstenstrom nicht im Regen stehengelassen fühlen müssen: Denn auch wenn Dr. Grabe unter Homosexualität unter anderem an eine "vorgegebene Persönlichkeitseigenschaft" glaubt, lässt er zumindest für einen kleineren Teil der homosexuell Empfindenden die Möglichkeit offen, unter einem männlichen Identitätsproblem zu leiden. Diese Menschen versuchten bisher in immer neuen gleichgeschlechtlichen Partnerschaften, so zu persönlicher Stärke zu kommen und zu "reifen". Dies würde die Chance eröffnen, "über einen heterosexuellen Weg nachzudenken".

Lesen!
PDF-Dokument (1,5 MB)

Keine Kommentare: