Mittwoch, 25. Juni 2008

Willow Creek offen für Dialog

Anfang Juni trafen sich Vertreter der Ex-Gay-Überlebenden auf Initiative von SoulForce mit der nordamerikanischen Willow Creek Church, mit über 30.000 Besuchern eine der größten Gemeinden Amerikas, mit Pastor Bill Hybels. Unter anderem wurde der homophobe Ton in Predigten und die Ausgrenzung Homosexueller angesprochen. Überraschenderweise freundlich muss die Reaktion Hybels ausgefallen sein: er "habe nichts gegen Schwule, Lesben, Bi- oder Transsexuelle, und er glaube auch nicht daran, dass man sich seine Sexualität aussuchen könne". Überraschend aber auch seine Verwunderung, er wisse nichts über die Art und Weise, wie Homosexuelle von Gemeinden dazu gedrängt würden, zu heiraten, um mit ihrer sexuellen Frustration zurecht zu kommen. Hybels machte im Gespräch klar, dass er zwar der Meinung ist, dass die gern zitierten Hammerverse der Bibel gegen Homosexuelle fast alle nicht der Homosexualität in heutigem Verständnis entsprächen, er allerdings als einzige Lösung für einen Homosexuellen am Zölibat festhielt. Begründen kann er seinen höchst unrealistischen Ratschluss mit der Ebenbildlichkeit Gottes im Menschen: "er schuf sie als Mann und Frau". Peterson Toscano, ehemals selbst 17 Jahre lang im Kampf gegen seine Homosexualität, berichtete von seinen über 1000 Kontakten mit frustrierten Ex-Gays, denen das Infragestellen ihrer Person in Exgay-Programmen psychisch mehr geschadet als geholfen hatte. SoulForce arbeitet in Nordamerika mit dem Ziel, besonders in großen Gemeinden die Nöte und Anliegen homosexueller Christen näherzubringen und sich gegen Unterdrückung und Homophobie auszusprechen.

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