Sonntag, 12. Dezember 2010

Es wird besser - auch für dich!

Eine persönliche Botschaft.

Gehörst du zu den Lesern, die homosexuell empfinden und sich schon mehr als einmal gefragt haben, ob das Leben so noch einen Sinn macht? Vielleicht auch, weil das Leben mit dem christlichen Glauben entweder unvereinbar scheint oder dein Umfeld auf Homosexuellen rumhackt?

Es gibt Neuigkeiten für dich: Es wird besser!
Seit Jahren setzen sich viele Menschen, aber auch Mitchristen dafür ein, dass Homosexuelle nicht mehr schlechter behandelt werden. In vielen Kirchen und Gemeinden findet ein Umdenken statt - es wird wieder öfter die Botschaft Christi gepredigt, von wahrer bedingungsloser Liebe und Annahme, von einer echten Beziehung zu Gott, und nicht mehr von äußerlicher Schau und Schein-Heiligkeit. Immer mehr Gemeinden und Kirchen in Deutschland erkennen, dass Gott bedingungslos (!) liebt, dass er nicht ausgrenzt, und dass er zu seiner Schöpfung steht. Dass wir uns diese Liebe nicht erarbeiten können, und uns nicht gewaltsam verbiegen müssen, nur um ihm zu gefallen. Gott liebt dich! Es wird besser!

Manche Christen haben dich vielleicht schon bedrängt, von deiner Homosexualität irgendwie loszukommen, um Gott zu gefallen. Das ist absolut kein liebevoll gemeinter Rat, sondern setzt dich unter Druck und sät Zweifel, ob du überhaupt "normal" bist. Es kann dich im schlimmsten Fall an dir selbst verzweifeln lassen. Aber: Du brauchst dich nicht "heilen" zu lassen, und du bist nicht "krank", nur weil du nicht wie andere heterosexuell lieben kannst. Das macht dich nicht minderwertiger. Du bist wie Millionen andere in Deutschland, die homosexuell empfinden, und bist wichtig und wertvoll für dein Umfeld und uns allen. Du brauchst dich nicht sexuell "umorientieren", um dir ein glücklicheres Leben zu erhoffen - das wirst du nämlich nur erleben, wenn du dich als Gottes Geschöpf annehmen kannst. Das erkennen momentan sehr viele Menschen. Gott hat dich nicht zufällig erschaffen. Es wird besser!

Es gibt überall Gruppen, die dich unterstützen wollen, dir zur Seite stehen wollen, vor allem wenn du dich alleine oder unverstanden fühlst. Auch hier im Internet sind sie zu finden, und auch wir möchten mit unserem Watchblog dazu beitragen, Menschen zu helfen und zu ermutigen, und die Welt zu etwas besserem werden zu lassen. Du bist nicht allein! Es wird besser!

Wenn dir als Christ gesagt wird, dass du nur heterosexuell in den Himmel kommen kannst, dann ist das nicht wahr. Manche Bibelstellen wurden/werden immer wieder dafür missbraucht, Homosexuelle zu verdammen. Dabei haben diese Stellen im Kontext eine ganz andere Bedeutung und dürfen nicht dazu benutzt werden, Christen in eine "Umpoltherapie" zu drängen. Glücklicherweise sind Ex-Gay-Therapien in Deutschland und Amerika langsam auf dem Rückmarsch, vor allem auch deshalb, weil man heute die langfristigen Schäden erkennen kann und sich diese Seelsorgetherapien als unbiblisch entpuppen. Gefälschte Studien, krampfhafte Selbsterlösungbemühungen und Angstpredigten zeigen, dass es sich hier niemals um die Wahrheit handeln kann - denn die Wahrheit macht frei, so verspricht es Gott.

So nimmt das Engagement von Exodus Int. (Dachorganisation weltweiter Umpolergruppen) seit einiger Zeit rapide ab, weil sich immer mehr Menschen mittlerweile selbst ein fundiertes Bild zum Thema machen können. Auch in Deutschland haben es Ex-Gay-Gruppen wie "Wüstenstrom", "Offensive Junger Christen" und "Living Waters" augenscheinlich nicht leicht, sie kämpfen immer mehr gegen die breite Ablehnung und sind vermehrt nur noch im Kontext fundamental-radikaler Strömungen aufzufinden. In manchen Gemeinden sind sie schon heute nicht mehr willkommen. Psychotherapeuten und Ärzte warnen zusätzlich vor laienhaften Therapieversuchen. Es wird besser!

Jay Lee von der christlichen Gruppe "The Gay Christian Network" (mit 10.000 Mitgliedern!) möchte dir Mut machen, nicht aufzugeben. Du bist nicht allein!



Wendy Gritter aus Kanada arbeitet in der Seelsorge u.a. auch im Umfeld der Exodus-Gruppen und hat einige klare und wichtige Worte für dich:



Es wird besser! Du schaffst das auch, und wir sind überzeugt davon, dass du deinen Weg finden wirst, den Gott für dich bereitet hat.

Unterstützung gibt es hier:
  • Zwischenraum: in ganz Deutschland treffen sich homosexuelle Christen in Zwischenraum-Hauskreise, um miteinander Gemeinschaft zu haben und ihr Christsein gemeinsam zu leben
  • Gay Christian Network: Weltweites Netz homosexueller Christen mit viel Austausch (Amerika)
  • Mission Aufklärung: Infoportal über Exgay-Therapieangebote in Deutschland
  • BEFAH: Bundesverband Eltern, Freunde und Angehörige von Homosexuellen
  • In stattfindenden offenen Kirchgemeinden oder Hauskreisen die dich annehmen
  • oder direkt bei uns. Wir haben auch ein offenes Ohr für dich. EMail:
    EGOdeutschland ( at ) gmx . de

ExGay-Observer Deutschland ist ein christlich-überkonfessioneller Zusammenschluss. Eine Anlaufstelle für Christen und Nichtchristen, Betroffene, Angehörige, Interessierte
Wir arbeiten mit unserem Watchblog nach amerikanischem Vorbild www.exgaywatch.com


Dienstag, 7. Dezember 2010

Umpoler-Befürworter mit neuer deutscher Internetseite

Neues aus der Exgay-Bewegung in Deutschland.
Der rechtsfundamentalistische Verein "Deutsches Institut für Jugend und Gesellschaft" (DIJG, Offensive Junger Christen), der sich darauf spezialisiert hat, pseudowissenschaftliche Pamphlets der amerikanischen Exgay-Bewegung in Deutschland zu verbreiten, hat eine neue
Website eröffnet, die sich vornehmlich an Eltern homosexueller Kinder richten soll. Diese werden dazu ermuntert, Homosexualität nicht als eine sexuelle Identität zu begreifen, sondern vielmehr als eine bewusste Lebensentscheidung. Es gebe einen "homosexuellen Lebensstil", den man seinen Kindern nicht zumuten wolle, daher sei es vernünftig, homosexuelle Kinder zu einer Veränderung durch eine reparative Therapie zu bewegen. Sie bräuchten durch eine Umpol-Therapie dann keinen "homosexuellen Lebensstil" leben, der ihnen ansonsten drohe. Diese äußerst gefährlichen Ratschläge werden mit Verweis auf prominente amerikanische Pseudoheilern erteilt, die von der ärztlichen Fachwelt geschlossen abgelehnt werden. Das DIJG verbreitet die These, dass Homosexualität eine psychosexuelle Entwicklungsstörung darstelle. Homosexuelle Menschen seien bedauernswerte Geschöpfe, die Heilung von Ihrer sexuellen Behinderung bräuchten, um ihre Ganzheitlichkeit als Mensch entfalten zu können. Homosexuelle Menschen lebten in einer Art Weltverschwörung, die darauf bedacht sei, die Gesellschaft moralisch zu zersetzen, Menschen zu verführen und ihnen einen 'homosexuellen Lebensstil' aufzuzwingen, der den Menschen zu Sexsucht und Hoffnungslosigkeit versklaven würde.
Diese Ideologie soll potentiellen Heilungssuchenden eingeschärft werden, um sie der Exgay-Bewegung zuzuführen, in der sie letztendlich freiwillig einer Konversionstherapie (Umpoltherapie) zustimmen sollen.

Das DIJG betreibt bereits seit über 2 Jahren eine Informationsseite, in der die Ideologie der Ex-Gay-Bewegung als heilsversprechende Alternative nahe gebracht werden soll.

Drastische Worte findet Klaus Baschang in seiner Ausarbeitung zum Thema "Kirche, Homosexualität und Politik" (der Brisanz wegen sind folgende Abschnitte zitiert:)
Er beschreibt eine "politische Homosexuellenbewegung", die "mit allen Mitteln der Propaganda bis zur medialen Gehirnwäsche, massivem politischen Druck, der rigorosen Bekämpfung Andersdenkender, der Kriminalisierung und Pathologisierung der „Feinde“ und den Versuchen, sie endgültig zum Schweigen zu bringen, die Gesellschaft zerstören wolle.
Er glaubt, dass Betroffenen so nicht geholfen sei, denn sie würden "gesundheitlich und psychisch gefährdet" werden, seien demzufolge auch einem 4fach höheren Selbstmordrisiko ausgesetzt. Dies führe zu einer "menschenverachtenden Selbstdarstellung". Die Zukunft sei bedroht durch "manipulatives Sprachverhalten, der Verwirrung der Geschlechterdualität, der Frühsexuali­sierung der Jugend und der Neuerfindung des Menschen".
Helfen könne hier nur die Exgay-Bewegung, indem Betroffene zu Umpolangeboten zu Wüstenstrom geschickt würden, die durch das Weiße Kreuz und das DIJG vermittelt würden.

Spontan erinnern solche Botschaften an längst vergangen geglaubte NS-Propaganda, allerdings werden diese heute im Namen des christlichen Glaubens verbreitet - mit deutlichem Verweis auf Wüstenstrom und das DIJG. Diese deutliche Homophobie ist man heute sonst nur in radikal-rechtsextremen Kreisen gewohnt.

Statt irrationaler Hasspropaganda gibt es auch fachmännische Hilfe: das Hessische Sozialministerium hat eine hilfreiche Broschüre für betroffene Eltern mit ersten Fragen zum Thema Homosexualität veröffentlicht: Elternbroschüre.

Die Folgen einer reparativen Therapie können weitreichende negative Konsequenzen haben - hunderte von Aussteigern berichten mittlerweile darüber weltweit auf vielen Webseiten, z.B. auf www.beyondexgay.com. Weltweite Arztverbände warnen ausdrücklich davor, sich auf die Ex-Gay-Bewegung einzulassen, oft sind schwere Depressionen und Identitätsstörungen die Folge.


siehe auch Posting "Evangelikale Gastrednerin hält Homosexualität für 'Ausdruck frühkindlicher Defizite''
Linktipp: Queerbeet - ist Homosexualität heilbar?