Montag, 2. August 2010

Evangelikale Gastrednerin hält Homosexualität für “Ausdruck frühkindlicher Defizite”

übernommen aus dem Blog von Mission Gottesreich:

Umstrittenes Institut veranstaltete Tagung zum Thema Homosexualität

Sie hält Homosexualität für ein Problem, wahrscheinlich sogar für eine Krankheit oder Störung – die US-Amerikanerin Janelle Hallman. So veröffentlichte sie zum Beispiel einen Artikel mit dem Titel “Weibliche Homosexualität – Diagnostik und Therapieansatz“. Die evangelikale Christin nennt lesbische Frauen “betroffene Frauen”, spricht in einem weiteren Artikel von “Symptomen” und glaubt, dass “homosexuell empfindene Frauen tiefe ungelöste Konflikte haben”. Hallman schreibt auch, dass sogenannte “prä-lesbische Mädchen” “fast immer in einen ruhelosen Aktivismus” verfallen. Darunter versteht sie, wenn Mädchen “ständig draußen” sind, auf Bäume klettern, mit dem Vater angeln gehen oder Sport treiben. Damit würden sie zum “Sohn” der Familie, so Hallman.

Ihren Ansichten bietet das evangelikal geprägte “Deutsche Institut für Jugend und Gesellschaft” (DIJG) ein Forum. Auf dessen Internetseiten sind mehrere Texte von Janelle Hallman veröffentlicht. Dort steht auch, Hallman sei als “Therapeutin” seit etwa zehn Jahren auf die Begleitung von “Frauen, die ihre Homosexualität konflikthaft erleben” spezialisiert. Außerdem sprach Hallman nach einem Medienbericht auf der Tagung “Weibliche Identitätsverletzungen und Homosexualität” in Kassel, veranstaltet vom DIJG. Das berichtete das evangelikale Nachrichtenportal idea.de Anfang Juli 2010 unter der Überschrift “Homosexualität: Veränderung ist möglich“.

Nach Angaben von idea.de erklärte Hallman dort, dass eine “Veränderung homosexueller Gefühle” möglich sei, “wenn Verletzungen erkannt und verarbeitet würden”. Laut Hallman könne Homosexualität verschiedene Ursachen haben, schreibt idea.de, “unter anderem eine fehlende Bindung zur Mutter oder sexueller Missbrauch”. Gleichgeschlechtliche Gefühle seien ihr zufolge “in den meisten Fällen Ausdruck frühkindlicher Defizite”. “Betroffenen” könne mit einer “Therapie” geholfen werden, heißt es weiter. Sie müssten sich “ihrem tiefen seelischen Schmerz” stellen und auf den Weg machen, “um ihre eigene weibliche Identität zu entfalten”.

Das umstrittene “Deutsche Institut für Jugend und Gesellschaft” gehört zu der Gemeinschaft “Offensive Junger Christen” (OJC). Die Einrichtung ist wiederholt in die Kritik geraten, weil deren Mitarbeiter für eine angeblich mögliche Veränderbarkeit von Homosexualität werben. Sie setzten sich für Männer und Frauen ein, “die ihre homosexuelle Orientierung als unerwünscht und als konflikthaft” erleben, heißt es auf ihrer Internetseite. Zeit Online kritisierte das DIJG in dem Artikel “Schwulenhetze, streng wissenschaftlich“. Die taz nannte das Institut eine “pseudowissenschaftliche Einrichtung“.

Die Bundesregierung warnte 2008 vor sogenannten Therapieangeboten, die eine Änderung von gleichgeschlechtlichem Sexualverhalten oder einer homosexuellen Orientierung zum Ziel haben. Sie könnten zu Ängsten und Depressionen bis zum Selbstmord führen. Die Drucksache dazu steht im Internet. Die meisten evangelikalen Christen halten Homosexualität für Sünde, viele sogar für eine Störung oder Krankheit.

Kommentiert: partyzionist - lesbisch? das muss doch nicht sein!

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