Sonntag, 6. September 2009

Nichts neues bei Wüstenstrom

Auf gute Nachrichten wartet man beim Seelsorgeverein Wüstenstrom vergeblich. Alle anderen Schlagzeilen sind nichts neues, wie auch die neuesten Presseerklärungen:
Wüstenstrom erklärt darin Homosexualität nicht zur Krankheit, bzw. definiert Homosexuelle nicht als krank. Mit Begriffen wie "Homo-Umpoler" oder "Homoheiler" fühlten sie sich verunglimpft. Da sie nicht therapeutisch arbeiten können bauen sie ihre Arbeit auf ein elfjähriges Beratungskonzept auf, das sie gerne in Fachkreisen diskutiert sehen möchten. In diesen Beratungen arbeite Wüstenstrom "ergebnisoffen". Wer sich von den Klienten dazu entschließe, ein Leben als Ex-Gay zu führen, solle genausowenig wie Wüstenstrom selbst Opfer von Verleumdung werden. Die wahren Opfer von Diskriminierung seien demnach evangelikale Christen und Homosexuelle, die sich gegen ihre Sexualität entschieden hätten. Diskriminiert sieht sich Wüstenstrom aber auch selbst, da öffentlich gegen sie demonstriert wird und sie keine Möglichkeiten sähen, in fairer Diskussion ihre zweifelhaften Positionen mit führenden Politikern zu debattieren. Sei es, dass sich Wüstenstrom von mehrmaligen Diskussionseinladungen zurückzieht oder beleidigt reagiert, wenn Volker Beck dann auf eine Diskussion auf Augenhöhe verzichten möchte.
Dafür ist sich dann Wüstenstrom aber auch nicht zu schade, eine Aussage Volker Becks ("verläumderischer Agitator") nach eigener Interpretation umzumünzen:
Selbstverständlich gibt es auch Menschen, bei denen psychisches Leiden und Sexualleben in einem Zusammenhang stehen und deshalb auch Thema einer Therapie sein können. Nur gilt dies für Homo-, Hetero- und Bisexuelle gleichermaßen. Therapeut und Patient suchen in einer Therapie nach der Bewältigung von Traumata, daraus können sich auch Veränderungen im Sexualleben ergeben, weil Verdrängtes aufgedeckt und neu bearbeitet wird. Das kann beinhalten, verdrängte homo- oder heterosexuelle Wünsche neu zu bewerten und zuzulassen. (Volker Beck)
Wüstenstrom versteht darunter allerdings, dass die Sexualität Ausdruck eines psychischen Leidens sein könne und diese daher untersucht werden müsse, um eine Veränderung des Ratsuchenden zu ermöglichen - was allerdings nicht versprochen werden könne und "ergebnisoffen" geschehen müsse.

Wüstenstrom versucht krampfhaft, von dem negativen Image der Schwulentransformierer loszukommen. Entstanden aus einem amerikanischen Zweig der ExGay-Bewegung haftet ihnen aber nach wie vor ihr Ruf an, alle Homosexuellen zu therapieren, die mit ihrer sexuellen Orientierung nicht klarkommen. Die neuen Erklärungen tragen zu keiner Entspannung der Situation bei, vielmehr wird jedes Jahr aufs neue gejammert, da man sich unverstanden und verunglimpft fühlt, wahrscheinlich sogar von der ganzen Welt. Solange man Homosexuelle dazu ermuntert, ihre eigenen Schwächen so zu analysieren, um damit vielleicht dem Problem "Homosexualität" auf die Schliche zu kommen und diesem schlussendlich sogar den Schrecken zu nehmen, damit der verzweifelte Ratsuchende nicht mit seiner unerwünschten sexuellen Orientierung zu einem unglücklichen und greuelhaften Leben verdammt sei, solange werden alle Rechtfertigungen seitens Wüstenstrom als dillettantische Selbstrechtfertigungsversuche aufzufassen sein, mehr wird sich da wohl auch nicht mehr ändern. Auch die nächsten Presseerklärungen und Freundesbriefe werden wie gewohnt strotzen vor Selbstmitleid, Schimpf und Schande. Denn die Welt hat Wüstenstrom scheinbar nur noch nicht verstanden.

Lesetipp: ÖH Linz - Kann Gott die Schwulen heilen?
Kommentiert: GayWest - Wüste Wortverdreher

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