Montag, 21. Februar 2011

Michael Gerlach beklagt kritiklosen Umgang mit Homosexuellen

In einem Leserbrief des Ärzteblattes beklagt sich Ex-Gay und Diplom-Psychologe Michael Gerlach über die zunehmende Bereitschaft, Homosexuelle in ihrem Verhalten kritiklos zu tolerieren und akzeptieren. Wörtlich meint Gerlach:
Natürlich haben Schwule und Lesben Respekt und Akzeptanz verdient. Homosexuelle Lebensentwürfe sollten aber nicht unantastbar sein.[...]
Noch nie haben Schwule und Lesben soviel Toleranz und kritiklose Zustimmung von der Gesellschaft erhalten wie derzeit. Noch nie wurde der öffentliche Diskurs so einseitig von schwulen und lesbischen Positionen dominiert. Noch nie war die Deutungshoheit über homosexuelles Erleben und Verhalten so eindeutig auf der Seite der Betroffenen. Wer damit ein Problem hat, ist homophob.

Wer so schreibt fühlt sich betroffen. Gerlach erklärt auch, warum gerade er:
Kritische Fragen zur Psychogenese homosexuellen Erlebens und Verhaltens und zu den Risiken und Nebenwirkungen gleichgeschlechtlicher Lebensentwürfe dürfen nicht gestellt werden und sind tabuisiert. Konflikte der sexuellen Orientierung und ichdystone Sexualpräferenz sollen nur noch gay-affirmativ behandelt werden. Alles andere sollte verboten werden. Vermutlich gibt es in Deutschland aber mehrere 10 000 Männer und Frauen, die an Konflikten ihrer sexuellen Orientierung und an ichdystonen Sexualpräferenzen leiden.

Gerlach appelliert an mehr Forschung und Hilfemöglichkeiten in der Sexualtherapie, um Lesben und Schwulen weiterhin helfen zu können, die aufgrund einer angeblich gestörten Identitätsentwicklung "nicht schwul oder lesbisch sein wollen". Damit schimmert wieder der Reparativtherapieansatz durch, der mittlerweile von allen seriösen Ärztevereingungen erst recht als schädlich und gefährlich abgelehnt wird.

Kommentiert: Steven Milverton - Schwulenhasser im Deutschen Ärzteblatt

Mittwoch, 16. Februar 2011

OJC vergleicht Homosexuelle indirekt mit Pädosexuellen

In einem Idea-Leserbrief nutzt der Prior der "Offensive Junger Christen" die Gelegenheit, die Diskussion um homosexuelle Pfarrer für eine überraschende Gegenüberstellung zu nutzen:
Die Kirchenleitung geht davon aus, dass Homosexualität bei manchen Menschen angelegt ist. Darum ist Homosexualität keine sündhafte Verfehlung und auch keine heilbare Krankheit.“ Man muss in diesem Statement nur das Wort „Homosexualität“ durch „pädosexuelle Orientierung“ ersetzen und man sieht sofort, mit welcher Logik und mit welchen Denkfiguren derzeit in der bayerischen Landeskirche Hermeneutik betrieben wird.

Diese Äußerung hilft, das Weltbild der ExGay-Organisation "Offensive Junger Christen" besser zu verstehen, die gerne vorgibt, Homosexuellen helfen zu wollen, indem sie zu Reparativtherapien rät.

Links: evangelisch.de - Bibelauslegung - Homosexualität: ein Gräuel?
evangelisch.de - die Antwort von Bischof Wilckens
evangelisch.de - Konservative gegen Homo-Ehe in Pfarrhäusern
Schwäbisches Tagblatt - Debatte über offene Pfarrhäuser für homosexuelle Pfarrer
queer.de - Homo-Pfarrer: Widerstand 'wie im Dritten Reich' angekündigt

Kommentiert: Gaywest - Fight back!
evangelisch.de - Streit um Homo-Pfarrer: "Wie geht ihr miteinander um?"