Mittwoch, 20. Mai 2009
Zwischenraum auf Deutschem Evangelischen Kirchentag
Auf dem diesjährigen Deutschen Evangelischen Kirchentag, der von heute bis Sonntag in Bremen stattfinden wird, wird auch die ökumenische Gruppe Zwischenraum vertreten sein. Bei Zwischenraum handelt es sich mehrheitlich um Christen, die ihre Homosexualität verantwortungsvoll vor Gott leben möchten, teilweise aber auch um Ex-Ex-Gays oder andere ExGay-Überlebende. Am Freitag, 22. Mai, wird Zwischenraum einen Gottesdienst in der Bremer St. Pauli Kirche veranstalten.
Dienstag, 19. Mai 2009
Informationsveranstaltung in Marburg zu Wüstenstrom
Anlässlich des am 20. Mai beginnenden christlichen "Internationalen Kongress für Psychotherapie und Seelsorge" in Marburg unter dem Hauptthema "Identität - der rote Faden in meinem Leben", zu dem auch Sprecher der deutschen Exgay-Bewegung geladen sind, findet in Marburg am 20. Mai um 20.30 Uhr eine Informationsveranstaltung zu Umpolungsangeboten in Deutschland statt. Diplom-Psychologin Angela Dorn setzt sich in der Veranstaltung mit der Wissenschaftsgeschichte der Pathologisierung von Lesben und Schwulen auseinander.
Ort: Café am Grün, Marburg. Der Eintritt ist frei.
Ort: Café am Grün, Marburg. Der Eintritt ist frei.
Freitag, 15. Mai 2009
Marburger Kongress: Fachärzte kommen zu Wort
16 Marburger Psychotherapeut(-inn)en haben vor einer Woche gemeinsam eine Erklärung unterschrieben, in der sie sich explizit gegen die unwissenschaftlichen Thesen von Christl Vonholdt (DIJG) und Markus Hoffmann (Wüstenstrom) stellen:
Kommentiert:
Wiener Zeitung: Seelenheil für Homosexuelle
Marburger niedergelassene Psychotherapeutinnen und Psychotherapeuten widersprechen Dr. Christl Ruth Vonholdt, die behauptete, Psychotherapeuten in Deutschland würden in der Regel Menschen, die homosexuell empfinden und damit unglücklich sind, angemessene Hilfe verweigern. Diese müssten ins europäische Ausland fahren, ja, Telefontherapie in Kalifornien aufsuchen, um angemessen behandelt zu werden. Diese Unterstellung fuße auf Dr. Vonholdts Überzeugung, eine homosexuelle Neigung sei grundsätzlich mit Mitteln der "richtigen" Psychotherapie verlernbar, wenn der Betreffende dieses wolle.
"Diese Überzeugung ist mit dem heutigen Stand der Wissenschaft nicht vereinbar und weckt falsche Erwartungen. Sie ist Ausdruck der Angst, Heterosexualität sei gleichfalls bei falschen Vorbildern verlernbar. Frau Dr. Vonholdt und ihr nahestehende Organisationen (Deutsches Institut für Jugend und Gesellschaft - DIJG, Wüstenstrom) und Personen (Diakon Markus Hoffmann u.a.) drücken damit eine gesellschaftspolitische Position aus: das gleichberechtigte Zulassen gleichgeschlechtlicher Partnerschaften berge die Gefahr der "Kulturzerstörung"."
Ebenso wenden sich die unterzeichnenden Therapeuten entschieden gegen Dr. Vonholdts Aussage, das Fehlen eines gegengeschlechtlichen Elternteils sei für sich bereits schädlich für ein Kind:
"Kinder können sich in Beziehungen, die eine stabile, sichere und liebevolle Bindung anbieten und individuelle psychosexuelle Entwicklungen des Kindes nicht unterbinden, gut entwickeln. Diese menschlichen Werte haben Vorrang vor der Frage der Geschlechtlichkeit der Partnerschaft, in der ein Kind aufwächst. Wir wenden uns gegen die Auffassung, dass nur die Einheit von Vater und Mutter als für die Entwicklung von Kindern günstig und schützenswerter kultureller Wert angesehen wird. Die Diskriminierung von Elternschaft in anderen Lebensformen, seien es allein Erziehende oder homosexuell empfindende Menschen, schafft neues Leid. Die sexuelle Orientierung eines Kindes ist nicht davon abhängig, ob es in einer heterosexuellen oder homosexuellen Partnerschaft aufwächst. Ein mit homosexueller Neigung geborenes Kind kann bei diese Neigung ablehnenden heterosexuellen Eltern ebenso seelischen Schaden nehmen wie ein Kind, das bei einem in dieser Hinsicht intoleranten gleichgeschlechtlichen Paar aufwächst. Um fundierte Aussagen über die Entwicklungsbedingungen von Kindern homosexueller Eltern machen zu können, wurde aktuell vom Bundesjustizministerium eine Studie in Auftrag gegeben.
Das von Frau Dr. Vonholdt genannte Akzeptieren homosexueller Lebensweisen jenseits gesellschaftlicher Gleichberechtigung ist Ausdruck einer nur oberflächlichen Toleranz. Der aktuelle Stand der wissenschaftlich begründeten Psychotherapie widerspricht Dr. Vonholdts Thesen, dass gleiche partnerschaftliche Rechte für Homo- und Heterosexuelle für eine Gesellschaft schädlich seien.
Bis heute leiden Menschen auf Grund fehlender gesellschaftlicher Toleranz und mangelnder Gleichberechtigung ihrer Partnerschaften an ihrer homosexuellen Orientierung. Manche leiden auch an einem Wertekonflikt, der es ihnen verbietet, ihre homosexuelle Neigung auszuleben. Einen solchen Konflikt, nämlich seine Sexualität nicht ausleben zu wollen (oder zu können), kann es genauso bei Heterosexuellen geben.
Entsprechend stellt der Berufsverband Deutscher Fachärzte für Psychiatrie und Psychotherapie (BVDP) fest: Homosexualität ist keine Krankheit, sondern eine häufige Form menschlichen Zusammenlebens und bedarf keiner Therapie Psychiatrisch-psychotherapeutische Behandlungsansätze gelten nicht der Homosexualität als solcher, sondern den Konflikten, die mit der Homosexualität in Verbindung mit religiösen, gesellschaftlichen oder verinnerlichten Normen entstehen. Therapeutische Ziele sind in erster Linie die Prävention psychischer Folgeerkrankungen wie Depressivität und Suicidalität sowie die Stabilisierung des Selbstbildes. Dabei werden die individuellen Lebensumstände und Bedürfnisse des Betroffenen und seiner Familie berücksichtigt.
Patienten möchten manchmal Unveränderbares verändert haben. Seriöse Psychotherapie sollte sich davor hüten, Erwartungen zu wecken, die nicht erfüllbar sind oder eine gesellschaftspolitische Position als "wissenschaftlich begründet" zu behaupten, die lediglich der eigenen Ideologie entspringt."
Kommentiert:
Wiener Zeitung: Seelenheil für Homosexuelle
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