Wer deswegen Radikale ermutige, den Evangelikalismus oder den Pietismus gesellschaftlich zu ächten, spiele das Spiel aus „Biedermann und die Brandstifter": Die extremen Ränder des politischen Spektrums würden gestärkt.
Dass es nicht um Radikalisierung gegen Evangelikale sondern um die menschenverachtende Ex-Gay-Bewegung geht, die gegen christliche Grundsätze (Wahrheit, Respekt, Akzeptanz) verstößt, will Hemminger dabei vergessen. Bei einem Treffen der "Kirchlichen Sammlung um Bibel und Bekenntnis" im bayrischen Riederau stieß deren Vorsitzender Andreas Späth ins selbe Horn:
Bei den Protesten sei es nur vordergründig darum gegangen, eine angebliche Bevormundung von Schwulen und Lesben durch kirchliche Gruppen zu verhindern. Tatsächlich solle das Recht von Christen auf Ausübung ihres Rechts auf Meinungs-, Religions- und Forschungsfreiheit eingeschränkt werden. „Die militanten Atheisten und Christenhasser wollen nicht wahrhaben, dass unser freiheitliches System ohne seine christliche Basis nicht denkbar ist“, sagte Späth.
Es drängt sich bei derartigen Aussagen eher der Verdacht auf, dass auch im Nachhinein großes Rätselraten um den Umgang mit den Konsequenzen der öffentlichen Debatte über Schwulsein und Christsein herrscht. Die Demonstrationen hatten einen klaren Sinn: Aufzuzeigen, dass viele christliche Kreise mit dem Thema Homosexualität größte Probleme haben, und dass die deutsche Ex-Gay-Bewegung nach wie vor versucht, Homosexuelle zu stigmatisieren und als krank darzustellen. Man sollte aus den Konsequenzen lernen und nicht damit anfangen, sich nun als Opfer von atheistisch motivierten "Christenhassern" zu sehen. Wäre dem so, hätte es erst gar keine Demonstrationen gegeben. So aber wird im Nachheinein gelogen.
Kommentiert: Gaywest - Evangelisch undifferenziert
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