Dienstag, 2. September 2008
Kirche in Südafrika verurteilt
Der Oberste Gerichtshof in Pretoria (Südafrika) hat die Holländisch Reformierte Gemeinde Moreleta Park zu einem Schmerzensgeld von 7.700 Euro verurteilt. Geklagt hatte Johan Strydom (31), ein ehemaliger Mitarbeiter der Freikirche, der nach Bekanntwerden seiner Homosexualität aus der Kirche geworfen wurde. Dabei verlor er seinen Job und musste wegen finanzieller Knappheit sogar sein Haus verkaufen. Er fühlte sich diskriminert und erlitt Depressionen. Die Kirchengemeinde, vertreten von Gemeindeleiter Dominee Dirkie van der Spuy, rechtfertigte ihren Schritt aus ihrem Bibelverständnis, Homosexualität sei eine Sünde vor Gott. Der Mitarbeiter habe sich geweigert, über seine Sexualität mit der Gemeindeleitung zu diskutieren, nachdem diese ihn aufforderten, zölibatär zu leben und ein Umpolungsprogramm (H2O "Homosexuality To Overcome") zu absolvieren. Strydom selbst sehe kein Problem, er fühle sich als Christ von Gott so geschaffen und angenommen wie er sei. Dabei wundere ihn die selektive Bibelauslegung der Kirche, mit der man früher die Apartheid unterstützt habe und heute genauso gegen Homosexuelle vorgehe. Van der Spuy rechtfertigte diese Anschuldigung damit, dass der Begriff "Apartheid" in der Bibel nicht vorkäme, Homosexualität allerdings spezifisch erwähnt würde. Weiterhin bedauerte er, dass die Grundrechte eines einzelnen Menschen höher gewertet würden als das Recht auf Religionsfreiheit. Die Kirchengemeinde muss sich nun bei dem Kläger öffentlich entschuldigen.
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1 Kommentar:
7700 Euro sind ausserdem viel zu wenig. Aber wenigstens hat das Gericht ihm rechtgegeben
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