Vor etwa zwei Jahren handelte sich der Pastor einer Baptistengemeinde in Friedrichshafen Ärger ein, nachdem er sich in einem Leserbrief für mehr Gleichbehandlung homosexueller Partnerschaften ausgeprochen hatte (wir berichteten). Ein Jahr später beendete Wolf Bruske in gegenseitigem Einvernehmen und unter Anzeichen eines Burn-Out-Syndroms seinen Dienst als Pastor. Zuvor wurde der kirchliche Druck immer größer, da Bruske die "Doppelmoral" innerhalb der Kirche mehrfach angeprangert hatte.
Jetzt spricht Bruske in einem Zeitungsbericht Klartext. Ja, er sei schwul, erzählt er dem Südkurier; die Zeiten, in denen der noch verheiratete Familienvater Probleme hatte, sich zu outen, seien vorbei. Gleichzeitig kritisiert er den Umgang mit dem Thema Homosexualität in kirchlichen Kreisen: Christen seien oftmals voller Angst und schürten Gerüchte. In vielen Gemeinden seien Homosexuelle kaum geduldet, und wenn doch dann nur leise im Hintergrund. Gerne werden Homosexuelle wie Aussätzige behandelt.
Bruske gründet derzeit eine Zwischenraumgruppe im Raum Bodensee-Oberschwaben. Am 29. September soll es dort das erste Treffen homosexueller Christen geben.
Artikel: Südkurier - Pastor spricht Klartext: „Ja, ich bin schwul“
Kommentiert: gaywest - Baptisten auf dem Weg in die Moderne?
StevenMilverton - Entreicherung – Mangelnde Homophobie als Kündigungsgrund
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