Montag, 15. September 2008

Wenn Christen Christen hassen

"Den Menschen lieben, die Sünde hassen", lautet ein christliches Sprichwort, das im Grunde nichts anderes heisst als "die Sünde hassen, um den Menschen zu hassen". Menschenhass ist zwar im christlichen Glauben nicht vorgesehen, wenn es aber um heikle Themen wie z.B. jüngst die Schwulensegnung in Wetzlar geht, gilt wieder diese alte Maxime. Dann sind sich auch scheinbar wohlgesonnene Christen nicht zu schade, munter mit Bibelversen auf ihre christlichen Mitgeschwister einzudreschen. Zu verfolgen ist dies gut unter den Kommentaren von Jesus.de oder anderen christlichen Onlinenachrichtendiensten. Kostproben gefällig? Bitteschön:
Tatsache ist, dass alle homosexuellen oder lesbisch veranlagend Menschen bei einer Bekehrung zum wahren Glauben an den Herrn Jesus Christus sofort ihre negative, in GOTTES Augen gräuliche Veranlagung verlieren und eine normales, sexuelles Leben nach GOTTES Wort führen. Entweder gilt für einen Christen das ganze Wort GOTTES in der Bibel oder ich muss GOTT und die gesamte Bibel ablehnen. Dann kann ich natürlich leben wie ich will und werde als Dank dafür aber in der Hölle landen statt im Himmel. Auch das ist eine biblische, christliche Tatsache gemäß GOTTES Wort in der Bibel. Römer 1,18-32: [...] "Denn obwohl sie von Gott wussten, haben sie ihn nicht als Gott gepriesen noch ihm gedankt, sondern sind dem Nichtigen verfallen in ihren Gedanken, und ihr unverständiges Herz ist verfinstert. Da sie sich für Weise hielten, sind sie zu Narren geworden und haben die Herrlichkeit des unvergänglichen Gottes vertauscht mit einem Bild gleich dem eines vergänglichen Menschen und der Vögel und der vierfüßigen und der kriechenden Tiere. Darum hat Gott sie in den Begierden ihrer Herzen dahingegeben in die Unreinheit, so daß ihre Leiber durch sie selbst geschändet werden, die, die Gottes Wahrheit in Lüge verkehrt und das Geschöpf verehrt und ihm gedient haben statt dem Schöpfer". Sirach 23,23: "Ein Mann, der an sich selbst Unzucht treibt, hat keine Ruhe, bis das Feuer ausgebrannt ist". 3. Mose 18,22-30: "Du sollst nicht bei einem Mann liegen wie bei einer Frau; es ist ein Gräuel. [...] Denn alle, die solche Gräuel tun, werden ausgerottet werden aus ihrem Volk". 3. Mose 20,13-17: "Wenn jemand bei einem Manne liegt wie bei einer Frau, so haben sie getan, was ein Gräuel ist, und sollen beide des Todes sterben; Blutschuld lastet auf ihnen". 1. Korinther 6,9-10: "Oder wisst ihr nicht, daß die Ungerechten das Reich Gottes nicht ererben werden?"
oder:
Die Kritik der Lesben und Schwulen sollte sich nicht an diejenigen richten, die ein Gesetz befolgen (Kirchen und Gemeinden), sondern an den Gesetzgeber, der das Gesetz sowohl im Alten Testament (3.Mose 18,22) erlassen als auch im Neuen Testament bestaetigt hat (Römer 1, 24-32). Der Gesetzgeber benennt Homosexualitaet eindeutig als Suende und schließt uneinsichtige Suender von der Teilhabe des ewigen Lebens in seinem Reich aus. Ich kann nicht verstehen, warum die Schwulen sich immer wieder um den Segen desjenigen bemuehen, dessen Gesetz sie ignorieren und verachten. Gott verachtet sie ja auch und hat sie in ihrem verkehrten Sinn dahingegeben, wie aus der Textstelle von Römer 1,28 zu entnehmen ist.
oder:
Es kommt noch der Tag, wo Homosexuelle, Christen verklagen, nur weil Sie sich zu Christus bekennen. In der Bibel steht ganz klar,das Homosexualität Sünde ist. Und das ist für Gläubige Christen das ausschlaggebende. Egal was die Leute sagen und denken, die Bibel ist und bleibt Gottes Wort. Auch für die, die es nicht wahr haben wollen.
oder:
Die einzigen Menschen, die ein Problem mit der "Homosexualität" haben, sind die Homosexuellen selber. Sie versuchen über eine starke Lobby etwas als richtig und gut zu machen, von dem Gott ausdrücklich sagt: "Das ist mir ein Greuel" Aber wie sagte schon der Teufel im Paradies zu Eva? Ihr werdet keineswegs sterben, sondern ihr werdet sein wie Gott und selber erkennen, was gut und was böse ist. Seitdem wollen die Menschen selber entscheiden, was richtig und was falsch ist. Etwas was allein Gott dem Allmächtigen zusteht. Da können die Mächte noch so toben. Am Ende kommt das Gericht - und wir wissen, wer der Sieger ist.
oder:
Maleachi 3 V 18: "Und ihr werdet wiederum den Unterschied sehen zwischen dem Gerechten und dem Gesetzlosen, zwischen dem, der Gott dient, und dem, der ihm nicht dient." Mag sich ein jeder aussuchen was ihm gefällt... mag sich jeder sagen das ein "Gott der Liebe" nicht diese "Abart der Liebe" richten wird... Galater 6, 7: "Irret euch nicht, Gott läßt sich nicht spotten! Denn was irgend ein Mensch sät, das wird er auch ernten. "
Daraus mag man schließen, dass Mitmenschen nur dann liebenswert seien, wenn sie auch der sexuellen Norm entsprächen: nämlich heterosexuell ausgerichtet sind. Alles andere will man nicht verstehen oder hinterfragen, weil ein "Gräuel" vor Gott als Argument in jedem Fall ausreichen mag. Der stellvertretende Chefredakteur der Wetzlarer Neuen Zeitung, Alois Kösters, kritisiert diesen munteren Bibelchristenkampf nun deutlich in der Kolumne "Moment mal" vom 12. September: "Sogar die Heilige Schrift wird manchem Gläubigen zur profanen Zitatenquelle, aus der sich trefflich schöpfen lässt, um Menschen zu beleidigen", so Kösters, und verweist zur Begründung auf 1. Samuel 18,27, wo geschildert wird, dass David mit seinen Männern 200 Philister erschlug, ihnen die Vorhäute abschnitt und diese zum König Saul brachte. Bei diesem Umgang mit Fremden könne heute nicht mehr von Gottes Wohlgefallen ausgegangen werden, dies sei eine Errungenschaft der Aufklärung. Die Geschichte der Menschenverachtung brauche so nicht ewig wiederholt zu werden.

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